Schilddrüse
Die Schilddrüse ist maßgeblich für die Regulation der Stoffwechselaktivität verantwortlich. Dazu produziert sie in einem fein gesteuerten Prozess mit Hilfe von Jod die Schilddrüsenhormone T3 und T4.
Erkrankungen der Schilddrüse betreffen die Funktion (Überfunktion und Unterfunktion), entzündliche Veränderungen (Thyreoiditis) sowie Knoten (Struma).
Eine Schilddrüsen-Überfunktion (Hyperthyreose) kann mit Gewichtsabnahme, Herzklopfen, Nervosität, Haarausfall oder Zyklusstörungen einher gehen. Einerseits wird eine Überfunktion der Schilddrüse beim „Morbus Basedow“ durch Abwehrstoffe hervorgerufen, die gegen die Schilddrüse gerichtet sind. Auch können sog. „heiße“ Knoten (autonome Adenome) und andere Ursachen eine Überfunktion auslösen.
Eine Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose) äussert sich oft mit Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit, Abnahme der Leistungsfähigkeit, Depression, Verstopfung. Eine häufige Ursache der Unterfunktion ist eine gegen die Schilddrüse gerichtete Abwehrreaktion, zum Beispiel bei der „Hashimoto Thyreoiditis“. Darüber hinaus hat die Schilddrüsenfunktion eine besondere Bedeutung bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft.
Knoten in der Schilddrüse können gutartig oder bösartig (Krebs) sein. Um festzustellen, ob ein Knoten gut- oder bösartig ist, gibt es verschiedene Untersuchungsmethoden mit unterschiedlicher Aussagekraft. Davon haben heute die Ultraschalluntersuchung und die Feinnadelpunktion die größte Bedeutung.
Schilddrüsen-Entzündungen und manche Knoten können Schmerzen am Hals verursachen. Jedoch gehen sie oft ohne Halsbeschwerden einher. Unabhängig davon können Schilddrüsen-Entzündungen zu einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse führen.
Patienten, die speziell zur Abklärung einer möglichen Schilddrüsenerkrankung meine Ordination aufsuchen, biete ich zusätzlich zur Erhebung ihrer Beschwerden und klinischer Untersuchung ein komplettes one-stop Schilddrüsen-Paket an (Anamnese, klinische Untersuchung, Blutabnahme, Ultraschalluntersuchung).
Durch meine Tätigkeit an der Universitätsklinik und meine Mitgliedschaft in diversen Fachgesellschaften für Schilddrüsen- und Hormonerkrankungen berate ich Sie kompetent bei allen Schilddrüsenproblemen – besonders auch bei Kinderwunsch und Schwangerschaft – gemäß dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft.
Schilddrüse – häufige Erkrankungen
Die chronische Autoimmunthyreoiditis Hashimoto ist eine Entzündung der Schilddrüse, die langfristig zu einer Schilddrüsen-Unterfunktion führt. In unseren Breiten ist die Hashimoto-Thyreoiditis die häufigste Ursache der Schilddrüsen-Unterfunktion.
Definiert ist die Hashimoto-Thyreoiditis durch die Einwanderung von Abwehrzellen (Lymphozyten) in die Schilddrüse. Grund dafür ist eine Reaktion des Körpers gegen die eigene Schilddrüse, eine sog. Autoimmunreaktion, die die Schilddrüse sukzessive zerstört.
Ursache für die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Kombination aus genetischer Veranlagung und Umweltfaktoren. Dementsprechend besteht oft eine familäre Häufung Hashimoto-Thyreoiditis (und/oder Basedow-Krankheit, s.u.). Frauen sind weit häufiger betroffen als Männer.
Als Autoimmunerkrankung ähnelt die Hashimoto-Thyreoiditis von ihrer Entstehung her der Basedow-Krankheit, die eine Schilddrüsen-Überfunktion hervorruft. Auch kann eine Hashimoto-Thyreoiditis gelegentlich zu einer Überfunktion führen, die vorübergehend durch Zerstörung von Schilddrüsengewebe entsteht. Andererseits kann die Hashimoto-Thyreoiditis auch in eine echte Basedow-Überfunktion übergehen wie auch vice versa.
Die Hashimoto-Thyreoiditis kommt prinzipiell in zwei Formen vor. Einerseits kann die Schilddrüse durch die Entzündung anschwellen (hypertrophe Form). Andererseits findet sich bei der Mehrzahl der Patienten eine langsame Größenabnahme der Schilddrüse (atrophe Form).
Beschwerden Die Schilddrüse selbst ist bei Hashimoto-Thyreoiditis fast immer ohne Beschwerden, nur in seltenen Fällen berichten die Patienten über Schmerzen. In so einem Fall müssen auch andere Diagnosen in Betracht gezogen werden.
Im Gegensatz zu den fehlenden lokalen Beschwerden tritt die Hashimoto-Thyreoiditis für den Patienten im Allgemeinen durch die Schilddrüsen-Unterfunktion in Erscheinung. Die typischen Beschwerden umfassen Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit, Abnahme der Leistungsfähigkeit, Müdigkeit (Fatigue), Muskelschwäche, Depression, Haarausfall, Zyklusstörungen, Unfruchtbarkeit und andere. Darüber hinaus beeinflussen Schilddrüsen-Autoantikörper wahrscheinlich direkt die weibliche Fruchtbarkeit.
Die Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis wird durch das Vorliegen von spezifischen, gegen die Schilddrüse gerichteten Antikörpern im Blut gestellt. Weiters zeigt sich ein typisches Bild in der Ultraschalluntersuchung (Sonographie) der Schilddrüse.
Die Schilddrüsen-Autoantikörper sind bei Hashimoto-Thyreoiditis gegen die Schilddrüsen-Peroxidase (TPO, thyroid peroxidase; auch „mikrosomale“ Schilddrüsen-Antikörper genannt) und/oder gegen das Thyreoglobulin, das Speichermolekül für Schilddrüsenhormone, gerichtet. Diese Antikörper werden für die Diagnose gemeinsam mit den Funktionswerten der Schilddrüse im Blut bestimmt.
Die Behandlung der Hashimoto-Thyreoiditis besteht in der Substitution fehlender Schilddrüsenhormone. Die Entzündung selbst kann derzeit nicht behandelt werden. Wohl aber gibt die Höhe der Schilddrüsen-Autoantikörper Hinweise, wie rasch die Schilddrüsenfunktion abnimmt und eine Substitution eingeleitet werden muss.
Auch wenn aktuell kein Schilddrüsenhormon eingenommen wird, muss die Schilddrüsenfunktion regelmäßig kontrolliert werden, um den richtigen Zeitpunkt für den Beginn der Behandlung zu erkennen. Besonders bei Kinderwunsch und Schwangerschaft bestehen besondere Kriterien für die Therapie, die ggf. unverzüglich eingeleitet werden muss.
Die Behandlung selbst ist meist lebenslang. Bei unklaren Beschwerden kann auch ein zeitlich begrenzter Therapieversuch in Erwägung gezogen werden.
Die Dosis des Schilddrüsenhormons richtet sich nach der Restfunktion der Schilddrüse, dem Körpergewicht, aber auch der Art der Einnahme. Damit die Hormone aus dem Darm gut aufgenommen werden, sollten Sie die Tabletten idealerweise immer nüchtern, mindestens 30(-60) min vor Nahrungsaufnahme und nur mit Wasser einnehmen.
Die Basedow Krankheit (Morbus Basedow, englisch: Graves’ disease) ist eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, die zu einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) und oft einer Schilddrüsenvergrößerung (Struma) führt. Auch die Augen können im Sinne einer „endokrinen Orbitopathie“ befallen sein.
Ursache der Hyperthyreose Basedow sind spezielle Autoantikörper, die die Schilddrüse stimulieren, unkontrolliert Schilddrüsenhormone zu bilden. Diese Autoantikörper sind gegen die TSH-Rezeptoren auf der Oberfläche der Schilddrüsenzellen gerichtet. Die TSH-Rezeptoren werden normalerweise durch das Hormon TSH aus der Hirnanhangdrüse angeregt und regulieren dadurch engmaschig die Schilddrüsenfunktion. Bei der Hyperthyreose Basedow entstehen irrtümlich Antikörper, die genau an die TSH-Rezeptoren binden und diese stimulieren – auch wenn kein TSH vorhanden ist. TSH-Rezeptor-Autoantikörper (TRAK) werden daher auch für die Diagnose Basedow bestimmt.
Ähnlich wie bei der Autoimmunthyreoiditis Hashimoto, die zu einer Unterfunktion der Schilddrüse führt, besteht auch beider Basedow Hypethyreose oft eine erbliche Empfänglichkeit für Autoimmunkrankheiten.
Auch können die Basedow Krankheit und die Hashimoto Thyreoiditis ineinander übergehen. Auslöser der Erkrankung bleiben im Einzelfall meist unerkannt. Spezielle Medikamente können eine Basedow Krankheit auslösen.
Beschwerden Die Basedow Krankheit macht sich in erster Linie durch die Symptome einer Schilddrüsen-Überfunktion bemerkbar. Demnach bemerken die Patienten Herzklopfen, schnellen Herzschlag, Unruhe, Nervosität, Zittern, Gewichtsabnahme, weichen Stuhl bis Durchfall, Haarausfall, aber auch Zyklusstörungen bis hin zur Unfruchtbarkeit. Im Gegensatz zu diesen Beschwerden, die sich in kurzer Zeit entwickeln, wird die Vergrößerung der Schilddrüse oft erst nach längerer Krankheitsdauer bemerkt. Zusätzlich können bei der Basedow Krankheit auch Augenprobleme entstehen, angefangen von trockenen, gereizten Augen bis hin zu Doppelbildern und Hervortreten der Augäpfel.
Die Diagnose der Basedow Krankheit ergibt sich aus der Anamnese und der klinischen Untersuchung. Augenbeschwerden weisen ebenfalls auf das Vorliegen einer Überfunktion vom Typ Basedow hin. Dazu zeigt sich meist ein typisches Bild mit diffuser Schilddrüsen-Vergrößerung im Ultraschall, der ebenfalls hilft, die Basedow Krankheit von anderen Ursachen der Schilddrüsenüberfunktion abzugrenzen. Weiters eine vermehrte Traceraufnahme in der Szintigraphie. In der Blutuntersuchung finden sich die Schilddrüsenüberfunktion und – bei den meisten Patienten – TRAK Autoantikörper.
Die Therapie der Basedow Krankheit besteht in erster Linie in der Hemmung der Schilddrüsenfunktion durch Medikamente (Thyreostatika). Da die Stimulation der Schilddrüse durch die TSH-Rezeptor Autoantikörper variieren kann, muss die Medikamentendosis regelmäßig entsprechend der Schilddrüsenfunktion angepasst werden.
Glücklicherweise nimmt die Aktivität der Autimmunreaktion in den meisten Fällen über einige Monate deutlich ab, so dass etwa die Hälfte der Patienten schließlich als geheilt gelten und die Medikamente abgesetzt werden können. Wann und ob dies möglich ist, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, die vom Spezialisten abgewogen werden. Ein Wiederaufflammen der Erkrankung zu einem späteren Zeitpunkt ist möglich. Wenn die Erkrankung nicht zum Stillstand kommt, sollte die Schilddrüse entweder chirurgisch entfernt oder mittels Radiojodtherapie ausgeschalten werden.
Als Struma bezeichnet man jede Vergrößerung der Schilddrüse. Bei deutlicher Vergrößerung war früher der Ausdruck Kropf üblich. Die Struma kann diffus und/oder durch Knoten bedingt sein. Unabhängig davon kann die Struma mit einer normalen Schilddrüsenfunktion, einer Unter- oder einer Überfunktion einher gehen. Die Struma kann durch ihre lokale Ausdehnung Beschwerden hervorrufen und/oder durch eine damit verbundene Funktionsstörung der Schilddrüse.
Die häufigste Ursache für eine Struma weltweit ist der Jodmangel, der zu Vergrößerung und Knotenbildungen führt. Darüber hinaus entsteht eine Struma bei ausreichender Jodversorgung in erster Linie auf Basis von Schilddrüsenentzündungen (z.B. Hashimoto Thyreoiditis) und der Basedow Krankheit.
Beschwerden Viele Patienten mit Struma haben keine Beschwerden und eine normale Schildrüsenfunktion. Lokal kann ein „Knödelgefühl“ (Globusgefühl) auftreten, seltener Schmerzen, die durch eine plötzliche Vergrößerung hervorgerufen werden.
Weitere Beschwerden werden gegebenenfalls durch das Vorliegen einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse hervorgerufen.
Die Schilddrüse liegt vor und seitlich der Luftröhre und der Speiseröhre und reicht seitlich an die Halsgefäße. Sie kann auch in den Brustraum hinabreichen. Daher können große Strumen lokale Beschwerden verursachen, wie Atemnot, Husten oder Schluckbeschwerden, selten sogar eine Stauung der Halsvenen oder Heiserkeit. Solche Beschwerden bedürfen einer umgehenden Abklärung.
Die Diagnose der Struma kann bei deutlicher Vergrößerung schon durch die klinische Untersuchung gestellt werden. Die genaueste Untersuchung ist bei weitem die Sonographie (Ultraschalluntersuchung). Neben der Größe der Schilddrüse werden durch diese Untersuchung Knotenbildungen eindeutig erkannt. Darüber hinaus weist die Ultraschalluntersuchung gegebenenfalls auf das Vorliegen einer Autoimmunerkrankung (Hashimoto Thyreoiditis, Basedow Krankheit) hin.
Schilddrüsenknoten werden in der Sonographie nach verschiedenen Gesichtspunkten beurteilt. Knoten, die sich in der Ultraschalluntersuchung als krebsverdächtig darstellen, müssen weiter untersucht werden. Dazu hat heute die Feinnadelpunktion mit Abstand den höchsten Stellenwert.
Einzelne Schilddrüsenknoten, sogenannte autonome Adenomen, produzieren unkontrolliert Schilddrüsenhormon. Bei entsprechender Größe und Jodzufuhr kann dadurch eine Überfunktion der Schilddrüse entstehen. Ein anderer Grund für eine Überfunktion bei vergrößerter Schilddrüse ist die Autoimmunkrankheit Morbus Basedow. Hingegen kann eine Struma mit Schilddrüsen-Unterfunktion durch eine Hashimoto Thyreoiditis hervorgerufen werden.
Eine Therapie ist bei Störungen der Schilddrüsenfunktion, Beschwerden oder verdächtigen Knoten angezeigt. Störungen der Schilddrüsenfunktion müssen entsprechend behandelt werden. Bei Beschwerden durch vorwiegend zystische, d.h. flüssigkeitshältige Knoten kann die Flüssigkeit abpunktiert werden. Falls sich die Zyste wieder füllt wird, kann sie mit Hilfe einer Alkoholinjektion meist dauerhaft verödet werden.
Die Abklärung von Knoten mittels Sonographie und Ultraschall-gezielter Feinnadelpunktion macht heutzutage in den meisten Fällen eine Operation überflüssig.
Schilddrüse FAQs
Die Schilddrüsenhormone T3 und T4 sind für die Regulation der Stoffwechselaktivität verantwortlich. Dazu gehört der Grundumsatz, also die Menge an Energie, die der Körper in Ruhe verbraucht. Das ist die Energie zum Atmen, um den Blutkreislauf in Gang zu halten und Organe zu erhalten. Damit ist die Schilddrüse ist ein lebenswichtiges Organ.
Bei einer Überfunktion der Schilddrüse ist der Grundumsatz und damit der Energieverbrauch gesteigert. Es kommt zu Gewichtsabnahme, Hitzegefühl, Herzklopfen, gesteigerter Darmtätigkeit und vielem mehr. Man ist im wahrsten Sinne „aufgedreht“. Weitere mögliche Beschwerden siehe unter „Wie merke ich, dass meine Schilddrüse nicht in Ordnung ist?“
Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse ist im Gegensatz dazu der Grundumsatz vermindert, was die Gewichtszunahme fördert, die allgemeine Leistungsfähigkeit und die Darmtätigkeit reduziert. Weitere mögliche Beschwerden siehe unter „Wie merke ich, dass meine Schilddrüse nicht in Ordnung ist?“
Sowohl die Überfunktion als auch die Unterfunktion der Schilddrüse können im äußersten Fall lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Daher ist die Feststellung einer eventuell vorhandenen Störung der Schilddrüsenfunktion ebenso wichtig wie deren regelmäßige Kontrolle.
Zahlreiche Beschwerden können bei gestörter Funktion der Schilddrüse auftreten. Darüber hinaus entstehen Druckgefühl oder Schmerzen am Hals bei Vergrößerung oder Knotenbildung sowie bei Schilddrüsenentzündungen. Leider werden typische Beschwerden oft erst bei ausgeprägter Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse spürbar. Daher sollten Sie im Zweifelsfall bei verschiedensten Störungen Ihres Befindens die Schilddrüse untersuchen lassen.
Typische Beschwerden bei Überfunktion der Schilddrüse sind:
- Gewichtsabnahme
- Herzklopfen
- Wärmeempfindlichkeit
- Unruhe, Nervosität, verminderte psychische Belastbarkeit („schlechte Nerven“)
- Zittern
- Durchfall
- Haarausfall
- Zyklusstörungen, Unfruchtbarkeit
- verminderte Lust/Potenz
Typische Beschwerden bei Unterfunktion der Schilddrüse sind:
- Gewichtszunahme
- Kälteempfindlichkeit
- Abnahme der Leistungsfähigkeit
- Muskelschwäche
- Müdigkeit
- Depression
- Verstopfung
- Haarausfall
- Zyklusstörungen, Unfruchtbarkeit
- verminderte Lust/Potenz
Wenn Sie Beschwerden der Unter- oder Überfunktion haben, ist eine Fehlfunktion der Schilddrüse nicht die einzige mögliche Ursache. Durch Erhebung Ihrer Krankengeschichte und die Untersuchung ergeben sich möglicherweise Hinweise auf andere hormonelle oder Stoffwechselprobleme, die ich in Rücksprache mit Ihnen ebenfalls abgekläre.
Knoten in der Schilddrüse können gutartig oder bösartig (Krebs) sein. Daher sollten Sie bei Knoten jedenfalls einen Schilddrüsenspezialisten aufsuchen. Um abzuklären, ob ein Knoten gut- oder bösartig ist, gibt es verschiedene Untersuchungsmethoden, welche unterschiedliche Aussagekraft haben. Dazu gehören heute in erster Linie die Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse und die Feinnadelpunktion. Die alte Szintigraphie wird in dieser Fragestellung nur selten benötigt.
Die Ultraschalluntersuchung zeigt, ob ein Knoten Krebs-verdächtig ist und eine weitere Abklärung mittels Feinnadelpunktion erfordert.
Bei der Feinnadelpunktion wird unter Ultraschallkontrolle eine kleine Zellprobe aus dem Knoten entnommen. Dazu bediene ich mich der besonders schonenden und sicheren Methode der Feinnadelkapillarzytologie. Dabei wird eine besonders dünne Nadel verwendet. Auf Wunsch wird diese Untersuchung auch in örtlicher Betäubung durchgeführt.
Bei einem vornehmlich flüssigkeitshältigen Knoten, einer Zyste, kann die Flüssigkeit ebenfalls abpunktiert werden. Bei Bedarf veröde ich eine Zyste mit speziellen Verfahren dauerhaft.
Ein Engegefühl im Halsbereich kann vielfältige Ursachen haben. Dazu gehören Veränderungen der Schilddrüse wie Knotenbildungen oder Entzündungen. Daher sollten Sie neben einer Begutachtung beim HNO-Arzt auf jeden Fall auch die Schilddrüse untersuchen lassen.
Sehr wohl! Eine Entzündung oder Knoten der Schilddrüse können ziehende und bisweilen heftige Schmerzen verursachen. Daher sollten Sie die Schilddrüse fachgerecht untersuchen lassen, wenn Ihre Beschwerden nicht innerhalb weniger Tage abklingen. Wirksame Behandlungen zugrundeliegender Schilddrüsenerkrankungen befreien Sie rasch von Ihren Beschwerden.
Unter- und Überfunktionen der Schilddrüse können eine Vielzahl an Komplikationen bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen hervorrufen. Deshalb müssen ausgeprägte Störungen der Schilddrüsenfunktion jedenfalls behandelt werden.
Hingegen müssen geringer ausgeprägte Störungen der Schilddrüsenfunktion nicht immer behandelt werden. Dabei hängt es von verschiedenen Umständen ab, ob Sie von einer Behandlung Vorteile haben oder nicht. Ich beleuchte mit Ihnen Ihre konkrete Situation und bespreche mit Ihnen Vor- und Nachteile einer Behandlung.
Eine optimale Schilddrüsenfunktion ist von Beginn der Schwangerschaft an von großer Bedeutung. Andererseits können Störungen der Schilddrüsenfunktion Unfruchtbarkeit (Infertilität) hervorrufen. Darüber hinaus ist im Verlauf der Schwangerschaft neben einer adäquaten Jodzufuhr die Schilddrüsenfunktion der werdenden Mutter entscheidend für die Entwicklung des Kindes. Schwangerschaftshormone beeinflussen die Schilddrüsenfunktion und können z.B. eine Überfunktion auslösen. Andererseits benötigen viele Patientinnen, die Schilddrüsenhormone einnehmen, eine Dosisanpassung meist schon zu Beginn der Schwangerschaft.
Fazit: Wenn bei Ihnen auch nur geringste Funktionsstörungen vorliegen sollten, muss die Schilddrüsenfunktion vor und während der Schwangerschaft kontrolliert und gegebenenfalls eine medikamentöse Einstellung vorgenommen bzw. angepaßt werden.
Eine – meist schmerzlose – Schilddrüsenentzündung ist eine nicht seltene Komplikation im ersten Jahr nach einer Schwangerschaft. Die Schilddrüsenentzündung nach der Schwangerschaft äußert sich in Über- und Unterfunktion und kann Ihr Wohlbefinden wesentlich beeinträchtigen. Im Zweifelsfall sollten Sie daher die Schilddrüse begutachten lassen. Nach ausführlicher Untersuchung berate ich Sie, ob eine Schilddrüsenerkrankung vorliegt und welche Behandlung Vorteile für Sie bringt.
Die Schilddrüse produziert nicht nur die Schilddrüsenhormone T3 und T4. Die sog. C-Zellen in der Schilddrüse produzieren das Hormon Kalzitonin, das den Kalziumhaushalt beeinflusst. Dieses Hormon ist im Normalfall von untergeordneter Bedeutung. Darüber hinaus findet das Hormon Anwendung als Medikament zur Behandlung der Osteoporose.
C-Zellen können aber bösartige Tumore bilden, weshalb das Kalzitonin bei Knoten in der Schilddrüse bestimmt werden muss. Erhöhte Werte erfordert die weitergehende Untersuchungen mittels Kalzium-Simulationstest, den wir ebenfalls in der Ordination anbieten.
Parathormon ist ein anderes Hormon, das eine wichtige Funktion im Kalziumhaushalt hat. Parathormon wird von den Nebenschilddrüsen gebildet.
Weitere Leistungen
- Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse/Nebenschilddrüsen
- Blutabnahme
- Feinnadelpunktion
- Kalziumstimulationstest (bei erhöhtem Kalzitonin)
Die traditionelle Schilddrüsenszintigraphie mit radioaktiven Isotopen ist heute nur mehr selten erforderlich und wird ggf. in einem nahegelegenen Institut vorgenommen.